Theatergruppe Hetzerath 

Mitglied im Landesverband Amateurtheater Rheinland Pfalz e.V. und im Bund Deutscher Amateurtheater e.V.

Arbeitskreis jüdisches Leben in Hetzerath


"Nur wer Erinnerung hat, hat auch Zukunft und Hoffnung"

Max Mannheimer

Max Mannheimer war ein Überlebender der Schoah. Seit 1990 war er der Präsident der Lagergemeinschaft Dachau und seit 1995 Vizepräsident des Internationalen Dachau-Komitees.



Nach Beendigung des Anne-Frank-Projekts wird die Erinnerungsarbeit vor Ort vom "Arbeitskreis jüdisches Leben in Hetzerath" weitergeführt. Ziel ist es, weiter an die letzten jüdischen Bewohner des Ortes zu erinnern und eine Gedenk- und Informationstafel zu errichten.

 

Ottmar Hauprich

Tina Karls

Jutta Klaes-Berg

Katharina Stemper

Daniel Zimmer

Monika Traut-Bonato

Michael Braun


Über das Anne-Frank-Projekt hinaus, möchten wir die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wach halten, in unserem Ort, in der Region und überall auf der Welt. Wir werden uns auch weiterhin gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung engagieren.    

Mit großer Dankbarkeit schauen wir auf den entstandenen freundschaflichen Kontakt zu den Angehörigen der letzen jüdischen Familie unseres Ortes, die heute überwiegend in Israel und den USA leben.

Am Beispiel von Veronika "Vera"  Neustadt geb. Haas lässt sich verdeutlichen, wie sehr die Familie unter der Vertreibung aus Hetzerath gelitten hat.

Amnon Neustadt (später Amnon Noy), Sohn von Vera Neustadt, schreibt 1987 in seinem Buch: Israels Zweite Generation - Auschwitz als Vermächtnis:

"...Genau genommen und wörtlich, ist Deutsch meine Muttersprache. Nicht Hebräisch, das ich zweifelsohne besser behersche, sondern Deutsch. Genauer betrachtet ist Deutsch jedoch nur die Sprache meiner Mutter. Das ist in Israel, dessen Bewohner sich aus allen Himmelsrichtugnen versammelt haben, eine verbreitete Erscheinung.

Der familiäre Bezugspunkt zu Deutschland war für mich auch außerhalb der dominierenden Schatten des Holocaust mit einem gewissen Unbehagen verbunden. Irritiert war ich durch die Identifikation mit Deutschland, die meine Eltern gelegentlich zeigten. Von Verfolgungen, Diskreminierungen und Mißhandlungen wurde eher am Rande gesprochen. Beherrscht wurde das Bild von Harmonie und Lebensfreude.  ...Bis heute spricht meine Mutter hebräisch nur recht fehlerhaft und mit einem starken deutschen Akzent. Dass mir die deutsche Sprache nicht völlig fremd war, als ich (einige Jahre später) nach Bonn kam, verdanke ich ihr, denn sie war es, die darauf bestand, dass die deutsche Sprache nicht völlig aus unserem Haus verdrängt wurde. Aus ihrer Sicht ist Deutschland einer der attraktivten Plätze dieser Erde. ..."

aus "Amnon Neustadt, Israels zweite Generation, Auschwitz als Vermächtnis, 1987 Verlag J.H.W. Dietz Nachf. GmbH, Berlin * Bonn, S135 ff.; Umschlag Karl Debus - Klagemauer in Jerusalem/dpa)


 

Dr. Amnon Noy (Neustadt) wurde 1950 in Kfar Saba/Israel geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaften in Bonn (1975 - 1983) arbeitete er an den Universitäten Tel Aviv und Haifa als Dozent, ab 1987 als Leiter der Internationalen Abteilung im Dachverband der israelischen Gewerkschaften. 1992 - 1997 war er Botschaftsrat für Soziales und Leiter der Presse- und Informationsabteilung. Von 1998 - 2001 wohnte er als Regionaldirektor der Ben-Gurion Universität in Berlin. Amnon Noy verstarb 2003 in Canada an Krebs und hinterließ Frau und zwei Kinder. 


Recherche und Gedenkarbeit zu Familie Haas, der letzten jüdischen Familie aus Hetzerath